Berlin: Strandbäder Wannsee und Müggelsee
Zum Wannsee kamen einst Millionen
In den 50-er und 60-er Jahren war das Strandbad Wannsee in Berlin für mich und meine Familie DAS Ziel, um einen erholsamen Sonntag oder einen schönen Ferientag zu erleben. Bei heißem Sommerwetter war es recht schwer bis fast unmöglich, auf dem kilometerlangen Sandstrand ein freies Plätzchen für unsere Decke zu erwischen. Die Besucher drängelten sich.
Das Bad liegt am Großen Wannsee, einer Bucht der Havel. Es ist eines der größten Bäder an einem europäischen Binnengewässer. Es wurde 1907 eingerichtet. Der 540 Meter lange Gebäudekomplex mit Umkleiden, Getränke- und Speisenausschank, Restaurant, Geschäften, Sanitärräumen und anderen Anlagen wurde 1929 und 1930 erbaut. 1930 erlebte das Bad seinen größten Besucheransturm mit 1,3 Millionen Badegästen.
Seit den 60-er Jahren des 20. Jahrhundert befindet sich das Bad im Niedergang. Die Besucherzahlen fielen rapide. Trotz einer Sanierung in den Jahren 2005 bis 2007 für 12,7 Millionen Euro sind Gebäude weiter marode, so dass ein erheblicher Teil geschlossen werden musste. Das Strandbad ist nur noch ein Abglanz seiner selbst. Ein Zeugnis des Niedergangs.
Das Bad am Müggelsee wird saniert
Das Strandbad am Müggelsee für mich und meine Familie früher unerreichbar, da es im Ostteil Berlins lag, ab 1961 hinter der Mauer. Das Bad am Müggelsee wurde wie das Bad am Wannsee Anfang des 20. Jahrhunderts (ab 2010) errichtet, zunächst mit ein paar Holzbauten. Im Eröffnungsjahr kamen bereits 177.000 Besucher. Die Stahlbetonbauten wurden 1929/30 errichtet. Das Bad wird zum Zeitpunkt der Aufnahmen (2020) saniert, kann aber genutzt werden. Ein Teil der Bauten ist gesperrt, der Eintritt ist frei. Das Bad steht unter Denkmalschutz. Das Land Berlin hat für die Sanierung 20,5 Millionen Euro bereitgestellt. Sie soll 2024 abgeschlossen sein. Das Gelände bietet Platz für täglich 25.000 Besucher.
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